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Mut zur Verletzlichkeit


Nichts ist in einer Beziehung schwieriger – und gleichzeitig erfüllender – als offen über seine tiefsten Emotionen zu sprechen und sich selbst zu offenbaren.

Ich stelle das jedes Mal fest, wenn ich mit meinem Freund ein schwieriges Thema bespreche: in dem Moment, in dem wir unseren innersten Kern berühren und uns trauen, unsere tiefsten Befürchtungen und Emotionen zu äussern, löst sich etwas in uns, und wir kommen einander näher. Anstatt in einer Negativspirale von Vorwurf, Angriff, Rückzug oder Verteidigung gefangen zu sein, schaffen wir so die Möglichkeit, uns in den anderen einzufühlen und einander Verständnis und Empathie entgegenzubringen.


Doch wie schafft man das, gerade in Situationen, in denen wir uns angegriffen oder getriggert fühlen? Schwierige Momente sind nicht unbedingt das beste Übungsfeld, um mit Selbstoffenbarung zu beginnen. Am besten üben wir in Momenten, die für uns noch nicht ganz so bedrohlich wirken. Der erste Schritt ist dann, deinem Partner oder deiner Partnerin ehrliches Interesse entgegenzubringen.


Das geht nur, wenn wir bereit sind, ihm oder ihr aufmerksam zuzuhören und unsere eigene Geschichte für einen Moment mental beiseitezulegen.

Als Zuhörer ist es wichtig, dass wir nicht urteilen und offene Fragen stellen, wenn uns etwas nicht klar ist. Hilfreich für unseren Partner ist es zudem, wenn wir zusammenfassen, was wir gehört haben; so fühlt er oder sie sich auch wirklich verstanden.


Wenn wir diejenigen sind, die etwas zu erzählen haben, sollten wir darauf achten, dass wir zunächst einmal eine konkrete Situation beschreiben, die schwierig für uns war, und auf Verallgemeinerungen verzichten. Wenn uns das gelingt, können wir dazu übergehen, die Emotionen und Gefühle zu beschreiben, welche die Situation in uns ausgelöst hat. Wenn wir es an diesem Punkt schaffen, ganz tief zu gehen, geben wir damit unserem Partner die Chance, mit Empathie und Einfühlungsvermögen zu reagieren, statt mit Rückzug oder Verteidigung. So kann sehr schnell die Nähe und die Verbundenheit entstehen, die wir uns alle so sehr wünschen.


Ich hoffe, ihr findet den Mut, euch eurem Partner gegenüber zu öffnen.


Namasté!


Susanne Schnyder


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